Formen, Gestalten, Skizzieren: Handskizzen von Louis L. Lepoix

... aber der dicke Bleistift war immer im Ein­satz, von leichter Hand geführt, tanzte er spie­lerisch zu jeder Tages- und Nachtzeit auf al­lem, was sich beschriften ließ, auf Servietten, Papiertischdecken, Flugtickets, Toilettenpapier und auf Bierdeckeln. Überall dort, wo sich Menschen befanden, wurden mit wenigen Strichen und in Eile Porträts skizziert, im Flug­zeug, in der Eisenbahn, im Cafe, im Restau­rant, auf Konferenzen und wo auch immer er sich befand. 

Die Skizzen-Vorlagen mussten manchmal bis zu zehn Jahre warten, bis Louis L. Lepoix die Zeit fand, sie in die von ihm vorgesehenen Größen zu zeichnen. Begeistert von japanischen Maltechniken, verwendete Louis L. Lepoix für seine Skizzen feinste japanische Pinsel, die er in Tokio kaufte. Tusche, Acryl und Aquarellfarben und manch­mal auch farbige Filzstifte kamen zum Einsatz.

Formen, Gestalten, Skizzieren: der Maler Louis Lucien Lepoix.

Der Anfang - in frühester Jugend mit einer sehr langen Pause - und dann erneut, als seine Söhne in ihren Ferien aus Langeweile zu malen begannen und ihn um Hilfe baten. Aus dieser Anleitung wurde mehr, nämlich eine Suche nach der Gestaltung von eigenen Vorstellungen und Ideen, ein beginnendes Tasten nach Formen, Konturen. Diese sehr realistische Darstellungsweise befriedigte ihn jedoch nicht lange. Er experimentierte weiter und suchte nach einer ganz ihm eigenen individuellen gesetzmäßigen Ausdrucksmöglichkeit, wobei er Wert darauf legte, unbelastet von kunsthistorischen und theoretischen Erkenntnissen seine Methodik entwickelt zu haben. Aus einer Vorstellung, einen König mit einer riesigen Halskrause zu malen, in welcher sich der gesamte Hofstaat tummelt (Hofnarr, Minister, Henker) als Metapher für einen Staat mit sämtlichen Mitgliedern, wurde schließlich die Idee geboren, Köpfe, Figuren, später abstrakte Begriffe wie den Geiz oder die Verrücktheit zu porträtieren. Sein Anliegen hierbei war es, die typenspezifischen Eigenarten seiner Objekte durch malerische Mittel herauszuarbeiten, sei es also durch Form oder Farbe ihren Charakter und ihre Bedeutung klar zu umgrenzen.
Malen wird in den letzten Jahren Ausdruck von Musik, von Kompositionen, vom Komponieren, er nennt viele seiner Gemälde “Opus Nr...”, er verliert sich in Farbspielen, die erst auf den zweiten Blick die Gedankenwelt erkennen lassen.

Formen, Gestalten, Skizzieren: Produktillustrationen.

Produktillustrationen vor dem Zeitalter der Computerrenderings spielten eine entscheidende Rolle in der Produktvermarktung und -präsentation. Künstlerische Darstellungen ermöglichte Louis L.Lepoix, seine neuen Objekte auf eine Weise zu kommunizieren, die über reine technische Zeichnungen hinausging. Diese Illustrationen waren handgezeichnet und bestachen durch ihren Detailreichtum und ihre Fähigkeit, die Ästhetik eines Produktes einzufangen.
Die Produkte wurden in verschiedenen Perspektiven und Lichtverhältnissen dargestellt, um ihre Form, Farben und Oberflächenstrukturen optimal zur Geltung zu bringen. Ein talentierter Illustrator konnte durch geschickte Schattierungen und Texturen das Materialgefühl vermitteln und somit das Interesse potenzieller Käufer wecken. Der Einsatz von Farbe spielte ebenfalls eine wichtige Rolle, da er Emotionen weckte und den Charakter des Produktes hervorhob.
In einer Zeit, bevor Computerrenderings zur Norm wurden, waren diese Illustrationen nicht nur informative Werkzeuge, sondern auch Kunstwerke, die die Schönheit und Funktionalität der Produkte ins rechte Licht rückten. Das Geschick und die Kreativität der Zeichner trugen maßgeblich dazu bei, das Vertrauen der Kunden in die Qualität und den Wert der Produkte zu stärken. Die Soziale Dimension der Produktillustrationen, die es ermöglichte, eine emotionale Verbindung zum Verbraucher herzustellen, war und bleibt unvergänglich, selbst in unseren digitalisierten Zeiten.